Partizipation, Suchtprävention und Migration

Suchtprävention und Suchthilfe für und mit Migrant*innen

Wir bringen unsere Erfahrungen und Sprachkompetenzen zusammen und entwickeln in acht verschiedenen Einrichtungen Ansätze, um Angebote der Suchtprävention und Schadensminimierung besser an die Bedarfe von Migrant*innen anzupassen.

Angebote der Suchtprävention und Schadensminimierung sind besser an den Bedarf und die Lebenswelt einer dynamischen und heterogenen Migrant*innenpopulation angepasst.

  1. Migrant*innen (Geflüchtete, Drogengebraucher*innen, Sexarbeiter*innen, Schüler*innen, Studierende, Aktivist*innen) sind an der (Weiter-) Entwicklung, Erprobung und Evaluation neuer Ansätze für selektive und indizierte Maßnahmen der Suchtprävention beteiligt. Mit Entscheidungsmacht sind sie in das Projekt eingebunden. Ihre Kompetenzen und ihre Selbstwirksamkeitserwartung werden gestärkt.
  2. Gleichzeitig wird durch Fortbildungsworkshops eine Diversity-orientierte Arbeitsweise in den Einrichtungen gefördert. Einrichtungen bauen zudem ihr Netzwerk zu Akteur*innen aus der Politik, anderen Einrichtungen und Migrant*innen(selbst)organisationen aus.
  3. Aus den Erfahrungen werden bundesweit anwendbare Empfehlungen generiert und kommuniziert.

PaSuMi ist ein Modellprojekt der Deutschen Aidshilfe e.V. (DAH). Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gefördert.

Das Projekt wird von 2017 bis 2019 in acht lokalen Einrichtungen der Suchtprävention in Berlin, Bielefeld, Dortmund, Hamburg und Nürnberg umgesetzt. In allen Einrichtungen erfolgt ein eigenständiges lokales Projekt.

Durch die Deutsche Aidshilfe (DAH) wird PaSuMi wissenschaftlich begleitet. Dies beinhaltet die Prozessevaluation, Berichterstattung sowie regelmäßige Projektbesuche vor Ort.

Regelmäßig finden standortübergreifende Weiterbildungsworkshops für alle beteiligten Einrichtungen statt, zu denen Mitarbeiter*innen und Peers eingeladen sind. Dies ermöglicht einen kontinuierlichen Erfahrungsaustausch sowie die Vertiefung ausgewählter methodischer und inhaltlicher Themen.

Als unabhängiges Gremium begleitet und berät der Fachbeirat mit Vertreter*innen aus Community, Wissenschaft, Praxis und Politik das Projekt. Der Fachbeirat tagt einmal im Jahr. Entsprechend ihrer Expertise werden einzelne Mitglieder zu bestimmten Fragestellungen gezielt im Projektverlauf einbezogen.

Peers werden durch Beteiligung in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt. Ihr Wissen und ihre Interessen werden wertgeschätzt, ihre Kompetenzen werden gestärkt und ihr Wissen wird erweitert. Die Arbeit der Peers in ihren Communities fördert das Gemeinschaftsgefühl.

Zwischen Peers und Mitarbeiter*innen von Einrichtungen findet durch die enge Zusammenarbeit ein beidseitiger Lernprozess statt. Es entsteht Vertrauen und Zugangswege in die Angebote der Suchtprävention werden eröffnet.

Die Einrichtungen bauen ihre Netzwerke aus und schaffen durch die Arbeit in Teams mit Peers neue Kontakte zu ihren Zielgruppen. Tatsächliche Bedarfe der Zielgruppen werden aktualisiert und für eine kritische Überprüfung der eigenen Angebote genutzt. Dabei wird die eigene Haltung reflektiert und Vorbehalte und Diskriminierung werden abgebaut. Die gezielte Anwendung der partizipativen Vorgehensweise wirkt sich auch auf andere laufende Projekte aus.

Der unabhängige PaSuMi-Fachbeirat begleitet und berät das Projekt im gesamten Projektverlauf. Es sind 4 Perspektiven vertreten: Community, Praxis, Wissenschaft und Politik.

Mitglieder:

  • Payam Abbassi (AWO Bremen)
  • Eva Egartner (Condrobs)
  • Imad Fakhro (c/o ADV-Nokta)
  • Michael Frommhold (Notdienst für Suchtmittelgefährdete und -abhängige Berlin e.V.)
  • Andrea Hardeling (Brandenburgische Landesstelle für Suchtfragen e.V.)
  • Gaby Kirschbaum (Bundesministerium für Gesundheit)
  • Petra Narimani (Katholische Hochschule für Sozialwesen)
  • Nivedita Prasad (Alice Salomon Hochschule)
  • Wolfgang Schmidt-Rosengarten (Hessisches Ministerium für Soziales und Integration)
  • Hella von Unger (Ludwig-Maximilians-Universität)
  • Ruth Zimmermann (Robert Koch-Institut)
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