Partizipatives Suchtpräventions- und Suchthilfeprojekt mit besonderem Augenmerk auf geflüchtete und aus Bulgarien und Rumänien zugewanderte Drogengebraucher*innen. Ziel ist es, für diese Menschen nachhaltige Zugänge in das bestehende Hilfesystem zu ebnen.
Seit der EU-Osterweiterung sind viele Menschen aus Bulgarien und Rumänien nach Dortmund zugewandert. Gleichzeitig kam in den zurückliegenden Jahren auch eine große Anzahl Geflüchteter nach Dortmund. In beiden Gruppen gibt es Menschen mit einer Suchtproblematik. Drogengebrauchende Frauen aus den oben genannten Ländern werden im Umfeld von Beschaffungsprostitution gemeldet, unter den mann-männlichen Sexarbeitern, die in Dortmund zu über 90% aus Bulgarien stammen, wird Drogengebrauch wahrgenommen und aus den Erstaufnahme- und Wohneinrichtungen für Geflüchtete wird immer wieder von Drogengebrauch oder sich in Substitution befindlichen Bewohner*innen berichtet.
Aus diesen beiden Zielgruppen des Projekts haben bisher nur sehr wenige Anschluss an das Suchthilfesystem in Dortmund gefunden. Hierfür gibt es vielerlei Gründe: Kulturelle und sprachliche Barrieren sowie materielle und psychosoziale Problemlagen seien hier nur beispielhaft genannt.
Durch PaSuMi sollen für die Zielgruppen deshalb neue und nachhaltige Zugänge ins Hilfesystem geebnet werden. Einerseits wird dabei organisatorisch auf die Erfahrungen, die die aidshilfe dortmund vor einigen Jahren mit einem erfolgreichen, partizipativen Projekt mit russischsprachigen Drogengebraucher*innen gemacht hat, zurückgegriffen, andererseits sollen durch das Projekt Synergien zwischen den einzelnen Arbeitsbereichen der aidshilfe dortmund (Drogenhilfeeinrichtung kick, Stricherprojekt neonlicht sowie das Präventionsprojekt für schwule und bisexuelle Migranten ‚You’re Welcome – Mashallah! ) genutzt werden.
Von Beginn an werden die Peers aus den Zielgruppen im partizipativen Sinn in die Projektarbeit einbezogen, um Motivation und Verlässlichkeit zu fördern. Gemeinsam mit den Peers wird ein bedarfsspezifisches, teilnehmerorientiertes Schulungskonzept entwickelt und umgesetzt. Neben dieser theoretischen Schulung über Inhalte etwa zu Safer-Use-Strategien, dem Erstellen zielgruppenspezifischer (z.B. fremdsprachlicher) Informationsflyer und –Broschüren, werden auch praktische Aktionen wie zum Beispiel Streetwork an Szeneorten, u.a. mit mobilem Spritzentausch durchgeführt. Auf diese Weise sollen die Angebote in der Zielgruppe bekannt gemacht werden und die Einrichtungen für die Zielgruppe öffnen.
Ansprechpartner:
Matthias Seng
E-Mail:
seng@aidshilfe-dortmund.de
Weitere Informationen:
aidshilfe-dortmund.de
www.neonlicht-dortmund.de
www.kick-dortmund.de
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Fotos:
© Tim-Georg Larweczka