PaSuMi bei der internationalen Harm Reduction Konferenz in Porto

Für dieses Jahr wurde Porto für die „Harm Reduction International“ unter anderem wegen dem beispielhaften Charakter der stark umstrittenen, mutigen portugiesischen Drogenpolitik ausgewählt. Zum Motto „People before politics“ hat PaSuMi ganz gut gepasst.

So habe ich ein Abstract für die Präsentation unseres Projektes eingereicht und es wurde angenommen!

Ich habe nicht nur Anregungen für PaSuMi mitgenommen, sondern wurde auch bestärkt in dem, was PaSuMi politisch macht, uns verbindet und nicht aus dem Blickfeld geraten darf.  Die fach- und länderübergreifenden Vorträge und Diskussionen haben wieder einmal deutlich die engen Zusammenhänge mit der Migrations-/Gesundheits-/Drogenpolitik aufgezeigt und den PaSuMi-Ansatz im internationalen Kontext als visionäres, beispielhaftes Projekt platziert.

Ein wesentlicher Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch die Konferenz gezogen hat, war der Fokus auf Menschen und Communities. Darunter gab es mehrere Highlights: z.B. Preise für Aktivist*innen, die sich gegen die Stilllegung marginalisierter Stimmen einsetzen. Einer der Preisträger*innen war die Andrey Rylkov Foundation aus Russland, deren Mitglieder in Kontakt mit Aktivist*innen von BerLUN und der DAH sind: hier hat sich gezeigt, dass PaSuMi bereits gut international vernetzt ist.

Hier ein paar Essenzen für PaSuMi aus den Panels, die ich besucht habe:

  • Internationale Konventionen fordern die Sicherung der Menschenrechte auf Leben und Freiheit, auf Gesundheitsversorgung, auf das Verbot von Diskriminierung und Folter.
  • Drogenkonsum ist ein Gesundheitsthema, kein Thema der Kriminalisierung. Eine der Hauptforderungen der Konferenz war, dass Ungerechtigkeit tödliche Auswirkungen hat: „Kein Drogenkrieg mehr!“. Entkriminalisierung braucht allerdings politischen Willen und visionäre, mutige Personen in Leitungspositionen, um Stigma und Diskriminierung zu begegnen.
  • Institutionen können dynamisch bleiben und sich dem aktuellen Bedarf ihrer Klientel anpassen, in dem sie Communities und Peers in den Vordergrund rücken. Es war nicht nur die Botschaft „Who’s the boss? We – the community – are the boss!“ sehr präsent, sondern auch die Debatte um den Stellenwert der Peers und der Anerkennung ihrer Arbeit.
  • Von UNAIDS wurde darauf aufmerksam gemacht, dass ein Ziel von “Fast-Track commitments to end AIDS by 2030” ist, dass bis 2030 mindestens 30% aller Leistungserbringungen im Gesundheits- und Versorgungssystem Community-basiert
  • Stigmata sind ein Ergebnis komplexer geschlechtsspezifischer, progressiver und systemischer Verbindungen und schränken individuelle Rechte und Freiheiten ein, behindern den medizinischen Zugang sowie die Forschung und erhöhen die Menschenrechtsverletzungen und Todesfälle. Daraus ging folgende Forderung hervor: An Stigmata zu arbeiten erlaubt einen Blick „hinter die Drogen“ und auf Menschen.

In PaSuMi passiert schon sehr viel, dass zur Erreichbarkeit der genannten Ziele führen kann und zum Beispiel anderen Institutionen als Vorbild dienen kann um Partizipation und schließlich Empowerment entstehen zu lassen und zu nutzen. Es ist motivierend und wohltuend, dass auch im internationalen Kontext der Wert von Partizipation im Zusammenhang mit Sucht gesehen und besprochen wird und PaSuMi ein Teil davon ist.

Abschließend hier noch ein paar Links zu spannenden Projekten und zur weiterführenden Lektüre:

Und mehr Fotos von der Session:
https://harmreduction.smugmug.com/HR19-Tuesday-30-April/Concurrent-and-workshops/JKTuesdayConcurrentLR/i-8tJBQjk

 

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